P.M., P.M. Kurzberichte, November 1994

Original-Layout


Prallsack-Technik

Überlebensballon rettet Zweiradfahrer


Die Idee des Prallsacks für Zweiräder stammt aus dem Düsenjäger. Dessen Piloten müssen einen aufpumpbaren Anzug anziehen, denn in engen Kurven entstehen so hohe Beschleunigungskräfte, daß das Blut nicht mehr richtig zirkulieren kann. Der sogenannte Anti-g-Anzug preßt den Körper zusammen, so daß das Blut nicht in die Beine sackt, sondern weiter zum Kopf fließt und der Pilot nicht das Bewußtsein verliert

Ein solcher Anzug müßte doch auch den Aufprall bei ei nem Sturz mit dem Zweirad schlucken, dachte sich Wilhelm Jakobus aus Garching bei München, und entwickelte daraus ein Patent für einen Motorrad- und Fahrrad-Airbag.

Diesen zieht sich der Fahrer wie eine ganz normale Kombination an. Über den Anzug sind Sensoren verteilt, die die Beschleunigungs- und Bremskräfte erfassen und an einen zentralen Steuerchip weiterleiten. Ermittelt dieser steil ansteigende Werte, zündet er mehrere Gaspatronen, die den Anzug wie den Airbag im Auto aufblasen.

Der schwillt in Sekundenbruchteilen zu einem zwei Meter dicken Ballon an, der den mittlerweile schon in die Luft geschleuderten Fahrer umgibt. Das den ganzen Körper umschließende Luftpolster federt den Zweiradfahrer beim Auf prall auf der Straße sanft ab. Ventile verringern rasch den Luftdruck, so daß der Überlebensballon nicht unkontrolliert hin und her hüpft,  sondern rasch zur Ruhe kommt.

(Abbildungen ...)